Großes Interesse an Wald und Mooren im Solling Waldspaziergang mit Christian Meyer zeigt Bedeutung des Natur- und Klimaschutzes

Holzminden. Zu einem gemeinsamen Rundgang durch Wald und Moor am Mecklenbruch bei Silberborn hatte der örtliche grüne Landtagsabgeordnete Christian Meyer eingeladen. Unter der fachkundigen Leitung des Geschäftsführers des Naturparks Solling-Vogler, Kurt Hapke, informierten sich zahlreiche Bürgerinnen und Bürger bei strahlendem Sonnenschein über den Moorschutz.

Kurt Hapke erläuterte die langjährigen und aufwändigen Arbeiten der Niedersächsischen Landesforsten, einen wesentlichen Teil ihrer Moore im Solling zu renaturieren. Hapke wies auf die Einzigartigkeit der Gegebenheiten rund um das Mecklenbruch hin: Die gastronomische Infrastruktur, Anschluss an die kilometerweiten Wanderwege durch die verschiedenen, wunderschönen Naturschutzgebiete des Sollings sowie an den Weserbergland-Weg und eine einzigartige Artenvielfalt im Moor, machten dies für viele Besucherinnen und Besucher sehr attraktiv. Der Naturpark Solling-Vogler erhalte bei seinen Bemühungen für die Pflege der Erholungseinrichtungen tatkräftige Unterstützung von zahlreichen Kooperationspartnern und Ehrenamtlichen.  

Beeindruckt zeigten sich die am Rundgang Teilnehmenden auch durch Hapkes Illustration der Folgen des Torfabbaus im Mecklenbruch, welcher noch bis in die Mitte des letzten Jahrhunderts betrieben wurde. Waldglashütten im Solling und die Kriegsindustrie nutzten den Solling-Torf als Rohstoff, welcher auch als Brennstoff zum Heizen beliebt war. „So hoch wie Herr Meyer ist, stand früher an dieser Stelle der Torf“, veranschaulichte Hapke und stellte klar, dass man bei allen Bemühungen zur Renaturierung des Hochmoores bedenken müsse, dass das Moor, d. h. der nach unten im Wasser abgestorbene Torf, nur einen knappen Millimeter pro Jahr wachsen würde.

Daraufhin erörterte man gemeinsam mit der Wandergruppe Möglichkeiten zum Schutz des Moores. Der Landtagsabgeordnete Christian Meyer, welcher auch niedersächsischer Forst- und Raumordnungsminister ist, gab einen Überblick über den aktuell noch betriebenen Torfabbau in anderen Teilen Niedersachsens und regte zum Nachdenken über den Gebrauch von Torf als Blumenerde und im Gartenbau an. Meyer: „Niedersachsen beendet aus Klimaschutzgründen den industriellen Torfabbau. Das ist ein deutlicher Kurswechsel zur Vorgängerregierung wo über 21.000 Hektar landwirtschaftliche Flächen dem Torfabbau geopfert werden sollten.“ Er verwies unter dem Stichwort nachwachsende Rohstoffe und Paludikultur auf die Förderung der Erforschung von Torfersatzstoffen durch die niedersächsische Landesregierung. In einem Torfersatzforum setzten sich Gartenbau mit der Torfwirtschaft und den Naturschutzverbänden erfolgreich für den Ausstieg aus dem Rohstoff Torf ein. In ihrem Koalitionsvertrag hat sich die Landesregierung auch die Renaturierung von Waldmooren auf die Fahnen geschrieben.

Im Solling wurden im Auftrag der Niedersächsischen Landesforsten bereits weitere Waldmoore untersucht und Förderanträge zur Renaturierung erarbeitet. Mit der geplanten Wiedervernässung wird der Hochwasserschutz, der Landschaftswasserhaushalt und die Grundwasserneubildungsrate verbessert. Gleichzeitig wird der CO2-Ausstoß verhindert und im renaturierten Moor wieder CO2 gespeichert. Darüber hinaus wird die Entwicklung der moortypischen Biodiversität von Arten- und Lebensgemeinschaften gefördert.

Zum Abschluss der Wanderung stand die Tuchfühlung mit den Exmoorponies und Galloway-Rindern, die auf natürliche Weise die Landschaft pflegen, auf dem Programm. In diesem Projekt mit den Niedersächsischen Landesforsten, gefördert durch das niedersächsische Umweltministerium, wird die Weidehaltung für den Naturschutz eingesetzt. Christian Meyer wies zum einen auf die gerade erhöhte Weideprämie des Landes für Schafe, Rinder, Pferde und Ziegen für Hanglagen hin. Außerdem verwies er auch auf eine neue Fördermaßnahme für die Mutterkuhhaltung von Rindern.

Nach dem über zweistündigen Rundgang zeigten sich durchweg alle Teilnehmenden aufs Neue von unserem schönen Solling und dem Erhalt der Natur schwer begeistert. 

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