Die Landtagsgrünen haben kritisiert, dass unter dem Deckmantel der Sortenentwicklung der Anbau von Genmais in Niedersachsen schleichend Einzug halten soll. "Auf neun Anbauflächen soll die gentechnisch veränderte Sorte MON 810 angebaut werden, sagte der agrarpolitische Sprecher Christian Meyer am Montag in Hannover. In mehreren Fällen erfolge dies im Auftrag oder mit Unterstützung der niedersächsischen Landwirtschaftskammer.
Mittlerweile habe bereits der zweite niedersächsische Landwirt, diesmal in Tosterglope im Landkreis Lüneburg seine Bereitschaft zur Bewirtschaftung einer solchen Prüffläche zurückgezogen. "Das ist insbesondere auch ein Erfolg der massiven Proteste von Landwirten, Imkern und Verbraucherschützern, die den Anbau von Genmais ablehnen", sagte der Grünen-Politiker.
Meyer kritisierte die Argumentation der Landwirtschaftskammer, die behauptet der Prüfauftrag des Bundessortenamtes für die insgesamt 25 Maissorten könne nur ganz, also mit einer Genmaissorte oder gar nicht angenommen werden. "Die Landesregierung ist gut beraten, sich in dieser Frage nicht erpressen zu lassen. Ein nationales Anbauverbot wie in Frankreich, Polen und der Schweiz ist überfällig."