Corona-Ausbruch in Lohne Grüne fordern besseren Schutz für Mitarbeiter*innen in der Fleischindustrie

Abgeordnete von Bündnis 90/Die Grünen aus Bund und Land kritisieren den Umgang mit dem Ausbruch des Coronavirus in einem Hähnchenschlachthof des Wiesenhof-Konzerns in Lohne.

Dazu erklärt Filiz Polat, Bundestagsabgeordnete aus Bramsche und in ihrer Fraktion regional zuständig für den Landkreis Vechta: „Wieder ein Schlachtbetrieb, wieder in Niedersachsen. Es scheint, als hätten die Konzerne noch immer nicht verstanden. Im Fall Lohne braucht es jetzt eine umgehende Aufklärung durch die zuständigen Behörden, insbesondere was den Arbeitsschutz und die Unterbringung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter betrifft. Falls ferner Verstöße gegen das Infektionsschutzgesetz vorliegen, muss das entsprechende Konsequenzen haben.“

Christian Meyer, regional zuständiger Landtagsabgeordneter, ergänzt: „Der Fall Lohne zeigt, dass wir dringend strengere Anforderungen an den Wohnraum für Mitarbeiter*innen der Fleischindustrie brauchen. Das von uns Grünen seit zwei Jahren vorgelegte Wohnraumschutzgesetz mit Mindeststandards kommt aber erst nach der Sommerpause. Bauminister Olaf Lies muss die nötigen Mindeststandards für Werkvertragsunterkünfte daher sofort in einem Erlass verbindlich machen. Eine notwendige Einzelunterbringung darf nicht mehr umgangen werden. Bis das Infektionsgeschehen vollständig geklärt und eine Komplettdesinfektion der Betriebsstätten erfolgt ist, sollte der Schlachtbetrieb wie auch in Dissen und Wildeshausen gestoppt werden. Es kann nicht sein, dass Profitinteressen von Wiesenhof wichtiger sind als der Gesundheitsschutz.“

Annette Hanken, Sprecherin des GRÜNEN-Kreisverbandes Vechta, stimmt den beiden Abgeordneten zu: „Wir brauchen hier dringend Aufklärung. Und bis dahin muss der Gesundheitsschutz an erster Stelle stehen. Wir können uns im Landkreis keine Nachlässigkeiten erlauben. Das sind wir den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Betriebe und allen Bürgerinnen und Bürgern schuldig.“

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